wie der „Trittenheimer Apotheke“ und dem „Altärchen“, bildet der kleine Ort eine Heimat für große Moselweine, die weltweit Anerkennung finden. Die Weinberge mit ihren zerklüfteten, steilen Hängen sind nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch ein Ort harter und liebevoller Handarbeit, die den unverwechselbaren Charakter der Weine prägt.
Die Region erzählt eine Geschichte, die bis zu den Römern zurückreicht und hat sich über die Jahrhunderte zu einem Zentrum echten Weinhandwerks entwickelt. Trittenheim ist mehr als nur ein Weindorf – es ist ein Erlebnisort. Wanderungen entlang der Weinberge bieten traumhafte Ausblicke auf die Moselschleife und erlauben das Eintauchen in eine Weinkultur, die im Einklang mit der Natur und in Respekt vor der Umwelt gepflegt wird.
Wer den Ort besucht, trifft auf eine lebendige Weinszene mit zahlreichen Winzern, die ihre Weine tradtionell und zugleich modern vinifizieren. Die Gastfreundschaft der Winzerfamilien lädt ein, Weine direkt beim Erzeuger zu genießen, oft begleitet von regionalen Spezialitäten wie Flammkuchen oder herzhaften Broten, die die Weine wunderbar ergänzen.
Die Mischung aus Genuss, Kultur und Natur macht Trittenheim zu einem Ort, an dem Wein und Reise einander aufs Schönste ergänzen.
Für Reisende bietet Trittenheim nicht nur Weinproben und Weingüter mit herzlicher Atmosphäre, sondern auch gastronomische Höhepunkte, wo saisonale Gerichte mit den lokalen Weinen harmonieren.
Auf Terrassen mit Blick in die Weinberge lässt sich das mediterrane Flair und die Ruhe der Landschaft in vollen Zügen genießen.
Gleichzeitig bietet die Umgebung viele Möglichkeiten für aktive Erlebnisse – ob Spaziergänge, Radtouren oder kulturelle Ausflüge – und vermittelt einen tiefen Einblick in die Weinkultur und Lebensart an der Mosel.
Die Steillagen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Moselweine, besonders auf die Qualität und den Charakter der Rieslinge, für die diese Region berühmt ist. Steillagen sind extrem steile Weinberge, oft mit schieferhaltigen Böden, die in der Moselregion vorherrschend sind. Diese Steillagen bringen einige wesentliche Vorteile für den Weinbau mit sich:
Intensive Sonneneinstrahlung: Durch die steile Neigung treffen die Sonnenstrahlen besonders intensiv auf die Reben. Das sorgt dafür, dass die spät reifende Rebsorte Riesling auch im kühlen Moselklima ausreichend Sonne erhält, um optimal auszureifen.
Natürliche Entwässerung: Der steile Hang sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schnell abfließt. Das verhindert Staunässe und erlaubt den Wurzeln, tief in den Boden zu wachsen, was den Reben Zugang zu wichtigen Nährstoffen gibt.
Auf Schieferböden gewachsen: Der Schieferboden speichert tagsüber Wärme und gibt sie nachts langsam wieder ab, was die Reifung der Trauben begünstigt. Außerdem trägt der Schiefer wesentlich zu den mineralischen Noten bei, die typisch für Mosel-Rieslinge sind. Die mineralische Komplexität und feine Aromatik der Weine werden stark von diesem Böden und der Hanglage geprägt.
Arbeitsintensität und Handarbeit: Der Anbau in Steillagen ist sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Handarbeit, da Maschinen kaum eingesetzt werden können. Diese aufwändige Pflege wirkt sich zwar auf die Kosten aus, fördert aber auch die Qualität der Trauben, da jede Parzelle individuell betreut wird.
Kleinräumige Klima- und Bodenunterschiede: Die Hangneigung und unterschiedliche Ausrichtungen schaffen Mikroklimata, die zu sehr differenzierten Weinstilen führen. Das macht die Moselweine besonders vielfältig und charakterreich. Diese Bedingungen führen dazu, dass Moselweine aus Steillagen besonders aromatisch, elegant und mineralisch geprägt sind, was sie weltweit so geschätzt macht

Im Fokus steht der Riesling, der auf teils über 100 Jahre alten Reben und berühmten Steillagen wie der „Trittenheimer Apotheke“ reift. Die Weine präsentieren die ganze Spannung und Mineralik des Moselschiefers, sind dicht, würzig, und bestechen durch eine geradlinige, klare Stilistik. Eva Clüsserath legt Wert auf langsame Vergärung mit Naturhefen, lange Lagerung auf der Hefe und möglichst naturnahen Anbau, was außergewöhnliche, langlebige Rieslinge hervorbringt.
Das Weingut verzichtet bewusst bei trockenen Rieslingen auf die sonst gängigen Prädikate und setzt vielmehr auf die Betonung der einzigartigen Böden und Lagen („Vom Schiefer“, „Steinreich“). Besonders herausragend ist der Riesling aus der Einzellage „Apotheke“, der als Flaggschiff-Wein des Hauses gilt.
Das Weingut Josef Milz in Trittenheim ist eines der ältesten und traditionsreichsten Weingüter an der Mosel. Die Ursprünge des Betriebs reichen bis ins Jahr 1520 zurück, und bis heute befindet sich das Weingut im Familienbesitz. Milz ist VDP-Gründungsmitglied und steht für eine Verbindung aus jahrhundertealter Tradition und moderner Kellertechnik.
Im Fokus liegt ganz klar der Riesling. Die Weinberge des Weinguts, darunter so prestigeträchtige Steillagen wie das Trittenheimer Leiterchen (im Alleinbesitz) und der Felsenkopf, sind von alten Reben geprägt – etwa 80% der Bestände sind über 35 Jahre alt. Das Herkunftsprofil der Mosel mit ihren Schieferböden verleiht den Milz-Rieslingen Mineralität und Vielschichtigkeit. Die Weine werden von Hand gelesen und schonend verarbeitet, um die Charakteristik der Lagen herauszuarbeiten. Besonders begehrt sind die Weine aus der berühmten Lage „Apotheke“ sowie Großes Gewächs (GG) Rieslinge.
Das historische Weingut mit seinem alten Laurentiushof bildet das Herzstück, ergänzt von einer modernen Vinothek. Besucher können die Vielfalt der Weine bei Verkostungen erleben und die besondere Verbindung von langer Tradition, Handarbeit und Innovation spüren. Der Stil der Milz-Weine steht für Eleganz, Frische, Würze und Substanz – und für Rieslinge mit großem Lagerpotenzial.