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VERONA: MEHR ALS NUR ROMEO UND JULIA

VERONA: MEHR ALS NUR ROMEO UND JULIA

Verona, die bezaubernde Stadt in Norditalien, ist ein Ort, der mit einer reichen Geschichte, atemberaubender Architektur und einer tief verwurzelten romantischen Atmosphäre aufwartet.

Die Stadt liegt malerisch am Ufer des Flusses Etsch und ist von sanften Hügeln umgeben, die das Landschaftsbild prägen. Verona ist nicht nur berühmt für ihre Verbindung zu Shakespeares tragischer Liebesgeschichte von Romeo und Julia, sondern auch für ihre beeindruckenden historischen Stätten, die von der römischen Zeit bis zur Renaissance reichen.

Die Altstadt von Verona, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist ein wahres Juwel. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen und über die charmanten Plätze wird man von der Schönheit der Architektur überwältigt.

Die Piazza delle Erbe, der pulsierende Mittelpunkt der Stadt, ist umgeben von bunten Gebäuden, die mit Fresken geschmückt sind, und bietet eine Vielzahl von Cafés und Geschäften.

Hier kann man die Atmosphäre der Stadt in vollen Zügen genießen, während man einen italienischen Espresso oder ein Glas Wein genießt.

In der Mitte des Platzes steht der beeindruckende Markt, der frische Produkte, Gewürze und handwerkliche Erzeugnisse anbietet.

Ein weiteres Highlight ist die Arena di Verona, ein römisches Amphitheater, das im ersten Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde. Die Arena ist eines der am besten erhaltenen antiken Bauwerke und zieht Besucher aus der ganzen Welt an.

Sie ist nicht nur ein beeindruckendes Zeugnis der römischen Ingenieurskunst, sondern auch ein bedeutender Veranstaltungsort für Opernaufführungen und Konzerte.

Die jährlichen Opernfestspiele sind ein wahres Fest für die Sinne, bei denen die Zuschauer unter dem Sternenhimmel klassische Opern in einem einzigartigen Ambiente erleben können.

Die Akustik der Arena ist außergewöhnlich und trägt zur Magie der Aufführungen bei.

Die Verbindung zu Romeo und Julia ist in Verona allgegenwärtig. Das berühmte Haus von Julia, Casa di Giulietta, zieht unzählige Touristen an, die den berühmten Balkon besuchen möchten, auf dem Julia auf Romeo wartete.

Die Statue der Julia, die im Innenhof steht, ist ein beliebter Ort für Fotos, und viele Besucher hinterlassen Liebesbotschaften an den Wänden des Hauses.

Diese romantische Atmosphäre wird durch die vielen kleinen Geschäfte und Boutiquen in der Umgebung verstärkt, die handgefertigte Souvenirs und Kunstwerke anbieten.

Verona ist auch für ihre kulinarischen Köstlichkeiten bekannt. Die italienische Küche ist hier in ihrer besten Form zu erleben.

Von traditionellen Gerichten wie Risotto all’Amarone, das mit dem berühmten Amarone-Wein zubereitet wird, bis hin zu Pastissada de caval, einem herzhaften Pferdefleischgericht, gibt es viele regionale Spezialitäten zu entdecken.

Die Weinkeller der Umgebung bieten die Möglichkeit, die exzellenten Weine der Region zu verkosten, darunter den berühmten Valpolicella und den süßen Recioto.

Ein Besuch in einem der vielen Trattorien oder Osterien ist ein absolutes Muss, um die herzliche Gastfreundschaft der Veroneser zu erleben und die authentische italienische Küche zu genießen.

Die Umgebung von Verona ist ebenfalls reizvoll und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge. Der nahegelegene Gardasee, der größte See Italiens, ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler und Naturliebhaber.

Die malerischen Dörfer am Seeufer, wie Sirmione und Bardolino, laden zu entspannenden Tagen am Wasser ein. Wanderungen in den umliegenden Hügeln oder Weinproben in den Weinbergen von Valpolicella sind ebenfalls empfehlenswert.

Verona ist eine Stadt, die in jeder Ecke Geschichten erzählt und die Herzen der Besucher erobert.

Ob man die historischen Stätten erkundet, sich von der Oper verzaubern lässt oder einfach nur die italienische Lebensart genießt, Verona bietet ein unvergessliches Erlebnis.

Die Kombination aus Kultur, Geschichte und Romantik macht diese Stadt zu einem perfekten Reiseziel für alle, die das Besondere suchen.

Ein Besuch in Verona ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Einladung, die Schönheit des Lebens zu feiern.

Tipps für die Reise

1. Planung ist das A und O: Informiere dich im Voraus über die Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Stadt. Erstelle eine Liste der Orte, die du besuchen möchtest, und plane deine Route, um Zeit zu sparen.

2. Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Viele Städte bieten günstige Tages- oder Wochentickets für Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen an. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern auch umweltfreundlich.

3. Lokale Küche probieren: Verpasse nicht die Gelegenheit, die kulinarischen Spezialitäten der Stadt zu kosten. Besuche lokale Märkte und Restaurants, um authentische Gerichte zu erleben.

4. Komfortable Schuhe tragen: Städtereisen bedeuten oft viel Laufen. Achte darauf, bequeme Schuhe zu tragen, um Blasen und Fußschmerzen zu vermeiden.

5. Geheimtipps entdecken: Abseits der bekannten Touristenpfade gibt es oft versteckte Schätze zu entdecken. Frage Einheimische nach ihren Lieblingsorten und erkunde weniger bekannte Viertel.

6. Reiseversicherung abschließen: Eine Reiseversicherung kann im Falle von Krankheit, Diebstahl oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen sehr hilfreich sein. Stelle sicher, dass du gut abgesichert bist.

7. Umweltbewusst reisen: Achte darauf, deinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Vermeide Einwegplastik, nutze wiederverwendbare Wasserflaschen und entscheide dich für nachhaltige Reiseoptionen.

 

UDINE: JUWEL AM RANDE FRIAULS

UDINE: JUWEL AM RANDE FRIAULS

Als Reise-Feuilletonist schlendere ich durch die Gassen Udines, dieser charmanten Stadt im Herzen Friauls, die oft zu Unrecht im Schatten ihrer berühmteren Nachbarn steht.

Die Morgensonne taucht die Piazza della Libertà in ein warmes Licht, während ich meinen ersten Espresso des Tages genieße.

Der Platz, oft als „schönstes venezianisches Wohnzimmer auf dem Festland“ bezeichnet, offenbart die tiefe Verbindung Udines zur Serenissima Venedig.

Mein Blick schweift über die elegante Loggia del Lionello, deren gotisch-venezianische Architektur von der einstigen Pracht der Stadt zeugt.

Gegenüber erhebt sich der Torre dell’Orologio, dessen Uhr stoisch die Zeit misst, als wäre sie selbst ein stiller Beobachter der Geschichte.Ich setze meinen Weg fort und gelange zur Piazza Matteotti, dem pulsierenden Herzen der Stadt.

Hier treffen sich Einheimische und Besucher gleichermaßen, um in den zahlreichen Cafés und Bars das dolce vita zu genießen.

Im Inneren beeindrucken mich die Fresken von Tiepolo, die von der künstlerischen Blütezeit der Stadt zeugen. 

Die Altstadt von Udine ist von beeindruckenden historischen Bauwerken geprägt.

Besonders hervorzuheben sind das Castello di Udine aus dem 16. Jahrhundert mit seinem eindrucksvollen Säulengang, die Chiesa di San Giacomo aus dem 14. Jahrhundert sowie die venezianisch inspirierten Paläste und Arkadengänge.

Seit dem 13. Jahrhundert diente die Piazza Matteotti als zentraler Marktplatz. Die kompakte Altstadt lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden.

Udine zeichnet sich durch eine reiche Geschichte und Architektur aus, die von venezianischen, österreichischen und slowenischen Einflüssen geprägt ist.

Danach kehre ich zur Piazza della Libertà zurück. Die sanft beleuchteten Gebäude verleihen dem Platz eine fast magische Atmosphäre.

Diese Stadt, oft übersehen von eiligen Reisenden, offenbart sich als Schatzkammer voller architektonischer Juwelen, kulinarischer Genüsse und herzlicher Gastfreundschaft.

Udine ist mehr als nur ein Zwischenstopp – es ist eine Destination, die es verdient, entdeckt und geschätzt zu werden. Kunst und Kultur im Dom von Udine:

Der imposante Dom von Udine, mit seiner beeindruckenden Fassade, ist ein weiteres Highlight meiner Reise.

Im Inneren des Doms bewundere ich die prächtigen Fresken von Giovanni Battista Tiepolo, die die biblischen Geschichten in lebendigen Farben und detailreichen Szenen darstellen.

Die ruhige Atmosphäre des Doms lädt zum Innehalten und Nachdenken ein.

Ein kurzer Anstieg führt mich zum Castello di Udine, das majestätisch über der Stadt thront.

Von hier oben bietet sich ein atemberaubender Blick über die Dächer Udines bis hin zu den fernen Alpen. Im Inneren des Schlosses entdecke ich Kunstschätze, die von der reichen kulturellen Vergangenheit der Region zeugen.

Zurück in den verwinkelten Gassen der Altstadt lasse ich mich vom Duft frisch gebackener Focaccia leiten.

In einer kleinen Osteria probiere ich lokale Spezialitäten wie San Daniele Schinken und Montasio Käse, begleitet von einem Glas Friulano Wein.

Bei einem Aperitivo lasse ich den Tag Revue passieren und beobachte das bunte Treiben um mich herum.

Die Menschen flanieren, lachen und genießen das Leben – ein perfekter Abschluss eines unvergesslichen Tages in Udine.

Udine, oft im Schatten bekannterer italienischer Städte, offenbart sich als wahre Schatzkammer.

Mit ihrer reichen Geschichte, beeindruckenden Architektur, köstlichen Küche und herzlichen Gastfreundschaft bietet die Stadt ein authentisches und unvergessliches Reiseerlebnis. 

Tipps für deine Reise

1. Planung ist das A und O: Informiere dich im Voraus über die Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Stadt. Erstelle eine Liste der Orte, die du besuchen möchtest, und plane deine Route, um Zeit zu sparen.

2. Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Viele Städte bieten günstige Tages- oder Wochentickets für Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen an. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern auch umweltfreundlich.

3. Lokale Küche probieren: Verpasse nicht die Gelegenheit, die kulinarischen Spezialitäten der Stadt zu kosten. Besuche lokale Märkte und Restaurants, um authentische Gerichte zu erleben.

4. Komfortable Schuhe tragen: Städtereisen bedeuten oft viel Laufen. Achte darauf, bequeme Schuhe zu tragen, um Blasen und Fußschmerzen zu vermeiden.

5. Geheimtipps entdecken: Abseits der bekannten Touristenpfade gibt es oft versteckte Schätze zu entdecken. Frage Einheimische nach ihren Lieblingsorten und erkunde weniger bekannte Viertel.

6. Reiseversicherung abschließen: Eine Reiseversicherung kann im Falle von Krankheit, Diebstahl oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen sehr hilfreich sein. Stelle sicher, dass du gut abgesichert bist.

7. Umweltbewusst reisen: Achte darauf, deinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Vermeide Einwegplastik, nutze wiederverwendbare Wasserflaschen und entscheide dich für nachhaltige Reiseoptionen.

 

GASTHOF STEINEGGER: FAMILIEN-BETRIEB MIT TRADITION

GASTHOF STEINEGGER: FAMILIEN-BETRIEB MIT TRADITION

Verena und Michael Eisenstecken führen den Gasthof Steinegger.

Das Ehepaar bemüht sich um nachhaltiges Wirtschaften, viel Gemüse und Obst kommt vom eigenen Garten, Solaranlagen heizen einen Teil des Warmwassers. Der Chef steht selbst mit in der Küche und sorgt, dass die Tagesgäste mit herzhafter regionaler Kost mit italienischem Einschlag verwöhnt werden. Am Nachmittag gibt es eine kleine Speisekarte.

Bei schönem Wetter sitzen die Gäste auf der Terrasse oder in der großen überdachten Gartenlaube. Aus den Weinbergen vor dem Hof kommen die Trauben für den bekömmlichen roten und weißen Eigenbauwein, er ergänzt das breite Angebot der Weinkarte. Malerisches Panorama vom Gasthof in Richtung Bozen und Seiser Alm. 

Obwohl es sich um die jüngste Fraktion der Gemeinde Eppan handelt – bis vor Kurzem war Eppan Berg Teil von St. Michael – hat es eine lange Geschichte zu erzählen.

Zahlreiche Ansitze schmücken die Straßen: Darunter befinden sich Schloss Freudenstein, heute für seine Golf Academy bekannt, und Schloss Moos-Schulthaus mit seinem Museum für mittelalterliche Wohnkultur.

Eppaner Höhenweg

Das Gebiet von Eppan Berg reicht von 447 m bis zu 1.571 m auf dem Mendelkamm hinauf. Etwa ein Drittel der Fläche ist bewohnt und landwirtschaftlich genutzt, oberhalb von 600 m Meereshöhe bis zu den Felswänden der Mendel erstreckt sich der Wald, der u.a. auf dem Eppaner Höhenweg erlebt werden kann. 

Von Eppan Berg führt eine Wanderung zu den beliebten Eislöchern unterhalb des Gandberges ganz in der Nähe.

Die Familie bewirtschaftet den Steinegger-Hof seit 1669.

Wichtiges Augenmerk gilt heute der Müllvermeidung, der Energieeinsparung und der effizienten Nutzung aller Geräte.

Die Gastronomen und Hoteliers versuchen weitgehend auf Plastik zu verzichten, vor allem aber auf Mikroplastik, sei es in der Landwirtschaft als auch im Hotel. Wichtig sind regionale Kreisläufe, so bezieht der Steinegger Gasthof zum Beispiel seine Waren von den möglichst Nahe gelegenen Händlern.

Verkauft werden die eigenproduzierten Essige direkt an den Händlern im Dorf. Möglichst viele der Mitarbeiter leben entweder am Hof oder in nächster Nähe.

Haushund Mars ist der Liebling der Hotelgäste.

steinegger.it
Fotos: Pia Gram – Text: Klaus Feldkeller
ITA: ITALIENISCHE AIRLINE HAT EHRGEIZIGE ZIELE

ITA: ITALIENISCHE AIRLINE HAT EHRGEIZIGE ZIELE

ITA Airways, die nationale Fluglinie Italiens, wurde ins Leben gerufen, um den in Schwierigkeiten geratenen Flugbetreiber Alitalia zu ersetzen. Sie nahm ihren Betrieb im November 2020 auf, indem sie Vermögenswerte von Alitalia wie Routen und Maschinen übernahm und startete mit einer Airbus-Flotte.

Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 über die jüngste Flotte Europas zu verfügen, indem verstärkt in moderne und umweltfreundliche Flugzeuge investiert wird.

Als staatlicher Betrieb legt ITA Airways Wert auf Leistung, Neuerung, Kundenzufriedenheit und den Umweltschutz.

Mit einem starken Engagement für Umweltfreundlichkeit strebt die Fluglinie danach, bis 2026 80% ihrer Flotte aus neuesten Flugzeugmodellen zu bestehen, was eine zu erwartende Senkung der CO2-Emissionen um 13 Millionen Tonnen über vier Jahre bedeutet.

Die Fluggesellschaft ist Mitglied der SkyTeam Allianz und betreibt ein Streckennetz, das sich auf die Drehkreuze Rom Fiumicino und Mailand Linate konzentriert.

ITA Airways ist bestrebt, die nationale und internationale Anbindung zu stärken und strebt danach, eine umweltbewusste und inklusive Fluggesellschaft zu sein.

Mit einer Flotte bestehend aus Airbus-Modellen, inklusive A330-200, A320ceo, A319ceo und A350-900, hat ITA Airways bereits begonnen, neuere Flugzeugmodelle zu integrieren, mit dem Ziel, bis 2026 einen Flottenanteil von 80% neuer Generationen zu erreichen.

Dies soll die Umweltauswirkungen minimieren und zugleich Effizienz und Servicequalität steigern.

ITA Airways erschließt zahlreiche italienische Ziele, die von den zentralen Knotenpunkten Rom und Mailand aus angeflogen werden, darunter Städte wie Düsseldorf, Mailand, Rom sowie die Inseln Sardinien, Sizilien und Venedig.

Die Fluggesellschaft plant, ihr Angebot kontinuierlich auszubauen und bis 2025 ein Netzwerk von 74 Zielen mit 89 Routen zu erreichen, um so die Verbindungen sowohl innerhalb Italiens als auch international zu verbessern.

Um eine Reise nach Italien mit ITA Airways zu planen, können Reisende direkt über die offizielle Webseite der Fluggesellschaft Flüge innerhalb Italiens sowie ins Ausland buchen.

Dort erhalten sie Einblicke in die verfügbaren Ziele, einschließlich Verbindungen nach Europa und weltweit, die hauptsächlich über Rom abgewickelt werden.

Durch die Buchung direkt auf der Webseite profitieren Passagiere von den neuesten Angeboten und können Ihren Flug nach Italien, Europa oder andere globale Destinationen problemlos organisieren.

ita

BRESCIA – STADT DER 1000 MEILEN

BRESCIA – STADT DER 1000 MEILEN

Im Juni ist es wieder so weit. In der lombardischen Stadt Brescia fällt der Startschuss für die Mille Miglia 2021. 375 Rennsportwagen, einige rund 70, 80 und fast 100 Jahre alt, treten zum viertägigen Straßenrennen Brescia-Rom-Brescia an:

Zu den Schmuckstücken, die das Mille Miglia-Publikum in diesem Jahr zu Gesicht bekommt, gehören mehrere Alfa Romeo 6C 1750 mit von der Designschmiede Zagato entworfener Karosserie.

Für Gänsehaut bei Liebhabern historischer Renngeschosse dürfte auch das Wiedersehen mit Ferrari 340 America Spider Vignale und 275/340 America Scaglietti sorgen.

Die Sportwagen, von den Italienern speziell für den amerikanischen Markt entwickelt, waren in den 1950er Jahren die leistungsstärksten und teuersten Pferde im Ferrari-Stall. Rund 70 Jahre später treffen sie bei der Mille Miglia wieder auf eine Legende mit Stern – den Mercedes-Benz 300 SL.

Gleich elf Exemplare dieses Modells gehen in diesem Jahr in Brescia an den Start, darunter ein Prototyp, den die Stuttgarter 1952 auf der 1000-Meilen-Strecke einem Härtetest unterzogen hatten.

Noch ein Vierteljahrhundert mehr haben die OM 665 „Superba“ auf dem Buckel. Mit Wagen dieses Typs hatte die italienische Autoschmiede „Officine Meccaniche“ 1927, bei der ersten Mille Miglia der Geschichte, über alle Konkurrenten triumphfiert.

Nur wenige Monate zuvor, im Dezember 1926, hatten vier Automobilenthusiasten in Brescia, der nach Mailand zweitgrößten Stadt der Lombardei, Pläne für eine Sportwagen-Leistungsschau geschmiedet, von der die Welt sprechen sollte. Rom, 800 Kilometer von Brescia entfernt, wurde als Wendepunkt auserkoren.

Showtime auf der Piazza della Loggia in Brescia. Da die Gesamtstrecke von rund 1600 Kilometern einer Distanz von 1000 Meilen entspricht, war der Name des Rennens geboren – Mille Miglia –Tausend Meilen. In den frühen Jahren dominierte Alfa Romeo die jährliche Leistungsschau.

Fast die Hälfte der zwischen 1927 und 1957 ausgetragenen Mille Miglia-Rennen entschied die Mailänder Autoschmiede für sich. Auch dank waghalsiger Piloten wie Giuseppe Campari, der nicht nur Rennfahrer, sondern Opernsänger war.

Nach dem Weltkrieg geschuldeter Zwangspause wurde die Rennserie 1947 fortgesetzt, obgleich die Straßen in schlechtem Zustand und Gummireifen Mangelware waren. Zehn Jahre später traten die Piloten zur letzten Mille Miglia alten Zuschnitts an.

Nach tragischen Unfällen wurde das Straßenrennen verboten. 1977 wurde die Mille Miglia neu aufgelegt – als Parade historischer Autotypen, die zwischen 1927 und 1957 mindestens einmal in Brescia an den Start gegangen waren.

Inzwischen hat sich die Veranstaltung ein neues Logo gegeben. Mille Miglia schreibt sich 1000 Miglia und will 2021 auch wieder Leistungsschau automobiler Innovationen sein. Unter dem Motto „Crossing the Future” präsentieren sich Fahrzeuge mit Elektroantrieb, Supercars und Hypercars auf einem extra eingerichteten Parcours.

Für die historischen Sportwagen dagegen geht es bei der 1000-Meilen-Fahrt längst nicht mehr um Geschwindigkeitsrekorde, sondern um die Zuverlässigkeit einer gut gepflegten Antriebstechnik, um Fahrgeschick und ums Sehen-und-Gesehen-Werden.

Bevor sich die Sieger am 19. Juni in Brescia küren lassen, wird auch die 1000 Miglia 2021 einen Abstecher an den Gardasee machen. In den eleganten Badeorten Sirmione am Südufer und Salò am Westufer werden sich Autos und Fahrer bejubeln lassen.

Die Mille Miglia macht auch einen Abstecher nach Saló an den Gardasee. Für Teilnehmer und Zuschauer ist die Mille Miglia immer auch ein Anlass, in Brescia auf Erkundungstour zu gehen.

In einem ehemaligen Kloster residiert das Mille Miglia Museum, wo Besucher dem Enthusiasmus der Rennpioniere für die große Freiheit auf vier Reifen nachspüren können. Die vibrierende Großstadt wartet aber noch mit anderen Schätzen auf. Stolz sind die Brescianer auf ihre Vittoria Alata, eine großformatige Bronzefigur aus dem 1. Jahrhundert.

Nach ihrer Restaurierung kann man die geflügelte Siegesgöttin nun wieder im Kapitolinischen Tempel bewundern. Der Tempel ist Teil des Archäologischen Parks, des größten seiner Art in Norditalien, der Brescias Vergangenheit als antike römische Stadt Brixia aufleben lässt.

Zum UNESCO-Welterbe gehört der Park ebenso wie der benachbarte Ausstellungskomplex Santa Giulia mit Resten römischer Domus, Kirchen und Kreuzgängen und einem Meisterwerk langobardischer Goldschmiedekunst.

Zu kulinarischen Entdeckungen laden die quirlige Stadt, in der die italienische Aperitif-Kultur zelebriert wird wie nirgendwo sonst, und ihr vielseitiges Umland gleichermaßen ein.

Quasi vor der Haustür liegen Garda-, Idro- und Iseosee, das Weingebiet Franciacorta, die Voralpentäler Val Trompia, Val Sabbia und Val Camonica. Fisch, Olivenöl, Käse, Wein – überall locken authentische Genüsse.

Selbstverständlich macht es Spaß, die Gegend in einem schmucken Oldtimer zu erkunden. Brescias Umland empfiehlt sich aber auch als exzellentes Fahrrad-Terrain. Text: Maggioni – Fotos: (c) M. Rosetti/1000 Miglia Brescia/R.Maggioni.

Informationen www.visitbrescia.it/de